Kinderbetreuung, Personalmangel

SPÖ, NEOS und FPÖ: „Müssen Vorarlbergs Elementarpädagogik vor dem Kollaps bewahren!“

Bild: (c) Alexandra Serra

Auer: Können es uns nicht leisten, noch mehr gut ausgebildetes Personal zu verlieren

Die Oppositionsparteien SPÖ, NEOS und FPÖ orten Planungs- und Führungsversagen bei Landesrätin Barbara Schöbi-Fink, die Elementarpädagogik in Vorarlberg stehe vor dem Kollaps. Sie stellen aus diesem Grund im Landtag einen gemeinsamen Antrag und fordern die sofortige Umsetzung einer Ausbildungs- und Personaloffensive für Elementarpädagogik. Im Herbst 2023 solle schließlich ein Masterplan vorgelegt werden.

Land schiebt Verantwortung von sich weg

Anders als behauptet hätte das Land einige Hebel in der Hand, um die Situation zumindest abzufedern. Für weitere Ausbildungsmöglichkeiten, wie eine dreijährige Fachschule, die neue Zugänge in den Beruf schaffen und qualifizierte Assistenzkräfte ausbilden könnte, fehle das Commitment der Landesregierung. Möglichkeiten für Quereinsteiger – insbesondere aus der Pädagogik, Sozialpädagogik oder Sozialarbeit – bleiben zu wenig attraktiv. Das seien aber jene Bereiche, in denen das Land handeln könne, sind sich die Oppositionsparteien einig. Eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe für eine Ausbildungsoffensive in der Elementarpädagogik blieb ebenfalls hinter den Erwartungen, wie die Oppositionsparteien berichten. Wesentliche Entlastungsmöglichkeiten und attraktive Rahmenbedingungen für bestehende und neue Mitarbeiter:innen bleiben ungenutzt. „Das Thema steht jedenfalls nicht besonders weit oben auf der Prioritätenliste der Landesrätin. Angesichts der immer weiter steigenden Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das nicht akzeptabel“, kritisieren Auer, Gasser und Kerbleder.

Schwarz-grüne Landesregierung legt Familien Steine in den Weg

„Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen steigt. Auf der anderen Seite fehlt es aber zunehmend an Personal. Hier muss endlich etwas passieren, ansonsten bricht die Kinderbetreuung im Land zusammen. Dazu braucht es allerdings mehr als nur Lippenbekenntnisse der zuständigen Landesrätin. Gerade in Hinblick auf die herausfordernde Personalsituation müssen endlich konkrete Schritte gesetzt werden. Vor allem die Arbeitsbedingungen für die derzeitigen Mitarbeiter:innen müssen dabei deutlich verbessert werden, damit weitere Personalabgänge verhindert werden können. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr gut ausgebildetes Betreuungspersonal zu verlieren. Großen Aufholbedarf gibt es auch bei der Frage der Leistbarkeit. Vor allem das Modell der sozialen Staffelung ist überholt. Dass die Landesregierung hier die Möglichkeit nicht nutzt und die kommende inflationsangepasste Tariferhöhung im Herbst aussetzt, ist eine vertane Chance. Damit legt schwarz-grün vielen Familien in Vorarlberg einen Stein in den Weg“, so die SPÖ-Familiensprecherin Manuela Auer.