Auer: Aktuelle Situation ist enorme Belastung für Betroffene, Angehörige und Personal
Immer mehr pflegebedürftige Menschen bekommen keinen Platz in einem Pflegeheim. Grund dafür ist einmal mehr der Personalmangel. Von den rund 2390 Pflegeheimplätzen in Land können derzeit an die 200 nicht belegt werden. Die SPÖ sieht hier Handlungsbedarf. Mit einer umfassenden Anfrage möchte sie in Erfahrung bringen, was von Seiten des Landes unternommen wird, um die Wartezeiten auf einen Pflegeheimplatz in Zukunft zu verkürzen.
Belastung für Familien und Angestellte
Die Warteliste für Pflegeheimplätze im Land wird immer länger. Rund 200 Personen, die dringend auf eine Betreuung angewiesen wären, warten derzeit auf einen freien Platz in einem Pflegeheim. Dass trotz erfolgter Bedarfsprognose vom Land nun nicht genügend Betreuungsplätze zur Verfügung stehen, ist für SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer nicht nachvollziehbar: „Menschen, die auf eine Pflege angewiesen sind, werden hier immer wieder vertröstet. Das ist eine enorme Belastung für die Betroffenen und deren Angehörigen.“ Den Personalmangel würden auch die noch verbliebenen Angestellten zu spüren bekommen. Der Dauerbelastung, der die Mitarbeitenden ausgesetzt sind, sei ein untragbarer Zustand, kritisiert Auer. Und auch für die pflegenden Angehörigen zuhause würde der Druck steigen, erklärt die SPÖ-Sprecherin: „Wir wissen, dass der Großteil der Pflege zuhause von Frauen bewältigt wird. Mit einer verstärkten Verlagerung der Betreuung in die eigenen vier Wände bringt man viele dieser Frauen in eine Zwangslage“, betont Auer.
Versorgungslücke schließen
Der aktuelle Zustand sei daher bedenklich. Die Mitarbeitenden der Heime sowie die Systempartner:innen würden schon seit langem auf die prekäre Personalsituation aufmerksam machen, erklärt Auer. „Hier wurde es ganz klar verabsäumt rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen zu setzen“, kritisiert die SPÖ-Sprecherin. Dass man nun eine Ausbildungsoffensive starte, sei schön und gut, komme aber für alle jene Menschen, die jetzt einen Heimplatz und Unterstützung brauchen, zu spät. „Die Versorgungslücke, die sich im Pflegebereich über die Jahre aufgetan hat, lässt sich nicht von heute auf morgen schließen“, so Auer. Es brauche Maßnahmen, die dauerhaft zur Attraktivierung des Pflegeberufs beitragen. Hier müssten rasch Lösungswege gefunden werden, bevor ein Personalkollaps drohe, fordert die SPÖ-Landtagsabgeordnete.