Bildung, Gesundheit, Kinder

Kürzungen bei Schulsozialarbeit untragbar

Manuela Auer Bild: (c) Alexandra Serra

Einsparungen auf Kosten von Kindern und Jugendlichen müssen aufhören

Am kommenden Montag startet in Vorarlberg das neue Schuljahr. Doch nicht für alle Schülerinnen und Schüler ist dies Anlass zur Freude. Zahlreiche Kinde rund Jugendliche werden in ihrem Schulalltag von Sorgen und Ängste begleitet. Damit Schule für sie nicht zu einer Zerreißprobe wird, sorgen die Mitarbeitenden der Schulsozialarbeit. Nun steht allerdings das Aus dieser Beratungsleistung in 32 mittleren und höheren Schulen im Land bevor. Grund sind Kürzungen der finanziellen Mittel. Für SPÖ-Bildungssprecherin Manuela Auer eine untragbare Entscheidung: „Drei Tage vor Schulstart so einen weitreichenden Beschluss zu präsentieren, ist für alle Beteiligten unzumutbar. Hier werden einmal mehr Einsparungsmaßnahmen auf Kosten der Kinder und Jugendlichen gemacht.“

Streichungen nach nur einem Jahr

Seit Beginn der Pandemie werde beobachtet, dass Kinder und Jugendliche vermehrt an psychischen Problemen leiden. Das Institut für Sozialdienste etwa führte im Rahmen seiner letztjährigen Schulsozialarbeit Beratungsgespräche mit rund 1380 Klientinnen und Klienten. Dass jetzt nur nach einem Jahr die Gelder für die Schulsozialarbeit wieder gestrichen werden, sei an Ignoranz kaum mehr zu übertreffen, zeigt sich Auer über die Entscheidung des Bildungsministeriums empört. Ad absurdum werde das Ganze nur noch dadurch geführt, dass im Gegenzug zu den Streichungen bei den mittleren und höheren Schulen, die Mittel für die Schulsozialarbeit in den Pflichtschulen aufgestockt werden: „Es ist nicht so, dass psychosoziale Unterstützungsarbeit nur im Pflichtschulbereich gebraucht wird. Die Folgen der Corona-Pandemie, familiäre Probleme, Zukunftsängste – diese Themen finden sich in allen Altersstufen. Und in den höheren Schulen ist es oftmals der schulische Leistungsdruck der auch zu psychischen Belastungssituationen führen kann.“

Falsches Signal

Bemerkenswert sei zudem auch, dass noch im Juli von Seiten des Bildungsministers proklamiert wurde, die Zahl der Schulpsychologen erhöhen zu wollen, damit die Kinder und Jugendlichen bestmöglich aus der Pandemie herausbegleitet werden können. „Mit der Kürzung im Bereich der Schulsozialarbeit ist das Thema Corona für das Bildungsministerium nun anscheinend abgehackt“, hält Auer fest. Dies sei jedoch das vollkommen falsche Signal.

Umdenken dringend nötig

Es sei daher nicht hinnehmbar, dass die Vorgaben zur Verteilung der finanziellen Mittel so kurz vor Schulbeginn geändert worden seien, kritisiert die SPÖ-Bildungssprecherin. „Hier zeigt sich einmal mehr das Versagen der Bildungspolitik. Das Schulsystem im Land braucht dringend ein Umdenken, bevor es an allen Ecken und Enden totgespart wird“, so Auer.