Tierschutz, Tierhaltung, Tierwohl

Tierwohl muss über Profitinteressen stehen

Bild: (c) Marcel Mayerr

Verbot von Vollspaltböden: Fristen viel zu lang, Vorarlberg soll Vorreiter sein

Vollspaltböden bedeuten Qualen für Schweine. Die SPÖ möchte deshalb, dass Vollspaltböden so bald wie möglich Vergangenheit sind. Das von der Regierung geplante Ende dieser Qualhaltung kommt aber erst in 18 Jahren. Das ist viel zu spät, sagt SPÖ-Tierschutzsprecherin Elke Zimmermann: „Es ist inakzeptabel, dass Nutztiere noch weitere 18 Jahre lang unter Qualen gehalten werden. Bei dieser Entscheidung der Regierung standen Profitinteressen offenbar weit über dem Tierwohl.“ Sie ruft die Bundesregierung dazu auf, die Frist deutlich zu verkürzen: „Hier geht es um unzählige Lebewesen. Sie haben Recht auf ein artgerechtes Leben. Als Menschen tragen wir Verantwortung gegenüber diesen Tieren.“

Tiere dürfen nicht den Preis für Profite bezahlen

Konkret sehen die Pläne der Regierung vor, dass lediglich neu gebaute Ställe nicht mehr mit Vollspaltböden ausgestattet sein dürfen. In bereits bestehenden Ställen möchte man Scheinen bis zum Jahr 2040 Vollspaltböden zumuten. Zimmermann befürchtet durch diese Regelung sogar eine mittelfristige Verschlechterung für die Tiere: „Für Ställe mit Vollspaltböden könnte das bedeuten, dass die Eigentümer notwendige Investitionen wie den Neubau so lang wie möglich hinauszögern, um damit Kosten zu sparen. Den Preis dafür zahlen die Tiere mit Leid und haltungsbedingten Erkrankungen.“

Vorarlberg jetzt schon von Vollspaltböden befreien

Zimmermann ruft die Landesregierung dazu auf, ungeachtet der Pläne der Bundesregierung bereits jetzt Initiative zu zeigen. Konkret schlägt sie vor, dass Vorarlberg zeitnah vollständig von Vollspaltböden befreit werden soll: „Ich möchte, dass Vorarlberg hier bundesweiter Vorreiter ist. Konsumenten sollen sich sicher sein können, dass Schweinefleisch aus Vorarlberg frei von Qualhaltung ist. Unsere landwirtschaftliche Struktur ist die beste Voraussetzung dafür, dass wir hier voranschreiten.“