Pflege, Lebenskosten

Pflegereform ist erster Schritt, geht aber zu wenig weit

Bild: (c) Marcel Mayerr

SPÖ-Zimmermann: Pflegesystem muss langfristig abgesichert werden

Die heute angekündigte Pflegereform geht für die SPÖ grundsätzlich in die richtige Richtung. In vielen Punkten gebe es aber noch deutlichen Verbesserungsbedarf, erklärt SPÖ-Gesundheitssprecherin Elke Zimmermann. Kritisch sieht sie vor allem, dass die Zuschüsse für die Pflegeausbildung nur zwei Jahre lang bezahlt werden sollen. „Allein in Vorarlberg werden wir in weniger als 10 Jahren mehr als 1.800 zusätzliche Pflegerinnen und Pfleger brauchen. Da reicht ein Zuschuss, der nur zwei Jahre lang bezahlt wird, niemals aus“, so Zimmermann. 

Personalschlüssel verbessern

Zudem muss eine ernsthafte Reform auch einen bundesweit einheitlichen und besseren Personalschlüssel beinhalten, sagt Zimmermann. Aktuell hat Vorarlberg den schlechtesten Schlüssel in ganz Österreich – nirgendwo sind einzelne Pflegerinnen und Pfleger für mehr Betten verantwortlich als im Ländle. Davon ist im bisherigen Reformpapier aber noch nichts zu erkennen, gibt Zimmermann zu bedenken.

SPÖ-Modell für staatlich garantierte und kostenfreie Pflege 

Zimmermann weist auf das SPÖ-Pflegemodell hin. Zentraler Punkt ist die Schaffung eines Pflegegarantiefonds, der kostenfreie Pflegeleistungen für jeden, der Pflege braucht, zur Verfügung stellt. Im Reformpapier sieht Zimmermann auch Verbesserungsbedarf bei der finanziellen Unterstützung pflegender Angehöriger. Der Pflege-Daheim-Bonus der Regierung mit 4,11 Euro sei weder ein Anreiz noch eine angemessene Entschädigung.