Greiter: „Frauen tragen Hauptlast der Krise, die Politik muss endlich handeln“
Es sind vor allem die Frauen, die in der Corona-Pandemie unsere Gesellschaft am Laufen halten. Das betonen die SPÖ-Frauen angesichts des internationalen Frauentages am 8. März. Doch es sind auch vor allem die Frauen, die besonders am Arbeitsmarkt am größten unter Druck stehen.
Viele Frauen spüren gleichzeitig bereits einen Backlash bei der Aufteilung der Kinderbetreuung. Die Mehrheit der Frauen fühlt sich dabei zu wenig bis gar nicht unterstützt, wie eine Umfrage der SPÖ-Frauen ergibt. „Diese Krise wird sich nicht von selbst lösen“, stellt Frauenvorsitzende Jeannette Greiter klar. Sie ruft die Landesregierung zu raschem und entschlossenen Handeln auf, um Frauen von diesem Druck zu entlasten.
Dazu gehört ein massiver Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen. „Hier hinken wir immer noch hinterher. Solange das Land hier seiner Aufgabe nicht wahrnimmt, werden die Frauen dieses Versäumnis durch Mehrfachbelastung und ein schlechteres Einkommen aufgrund von Teilzeitjobs bezahlen“, sagt Greiter.
Die Frauenvorsitzende betont, dass das Fehlen von Betreuungseinrichtungen einen großen Einfluss auf das Einkommensgefälle zwischen Männern und Frauen hat: „Während österreichweit der Unterschied zwischen Männer- und Fraueneinkommen 19% beträgt, liegt dieser Wert in Vorarlberg bei unglaublichen 27%. Das ist ein Armutszeugnis für die Gleichstellungspolitik im Land.“
Die SPÖ schlägt darum folgendes Maßnahmenpaket vor, um die Situation von Frauen zu verbessern:
- Kollektivvertraglicher Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei
- Lohngesetz mit Strafen bei Unterbezahlung nach dem Vorbild Islands
- Typische Frauenbranchen höher bewerten und besser bezahlen
- Kürzere Vollzeitarbeit bei vollem Lohnausgleich
- Leichterer Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit
- Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1.Lebensjahr
- Ausbau der verschränkten Ganztagsschulen
„Wenn die zuständige Landesrätin diese Initiativen aufgreift, unterstützen wir sie gerne dabei. Sie sollte aber endlich damit beginnen“, so Greiter.