Menschenrechte, Internationales

Wo sind die 55 Tonnen Hilfsgüter für Moria?

SPÖ-Nationalratsabgeordneter Reinhold Einwallner
SPÖ-Nationalratsabgeordneter Reinhold Einwallner

SPÖ-Abgeordnete stellen parlamentarische Anfrage an Innenminister Nehammer

Mehrere AugenzeugInnen berichteten von den ausbleibenden Hilfsgütern an die im Elend steckenden Menschen in Moria auf der Insel Lesbos. Demnach sind die von der türkis-grünen Bundesregierung und allen voran von Innenminister Nehammer medial groß präsentierten Güter nie bei den Geflüchteten angekommen.

Eine diese Woche eingebrachte Anfrage der Nationalratsabgeordneten Katharina Kucharowits, Reinhold Einwallner und Andreas Kollross soll klären, wo die 55 Tonnen Hilfsgüter sind.

Moria ist eine Katastrophe für alle, die dort leben

„Moria ist keine Showbühne, sondern bittere Realität für tausende Kinder, Frauen und Männer. Wer das für uns unvorstellbare Elend dieser Menschen zur politischen Selbstinszenierung ausnützt, hat die Tragik der Situation völlig verkannt. Jeden Tag, den wir mit bloßem Zusehen und Kommentieren vergeuden, ist eine persönliche Katastrophe für jeden einzelnen der dort lebenden Menschen. Es ist Zeit zu handeln und nicht länger wegzusehen. Das ist eine Frage der Menschlichkeit“, so der sozialdemokratische Sicherheitssprecher Reinhold Einwallner.

„Hilfe vor Ort“ kommt nicht an

Auch die Nationalratsabgeordnete Katharina Kucharowits zeigt sich angesichts der zynischen medialen Inszenierung fassungslos. „Die Hölle für tausende Menschen in Moria ist nicht vorbei. Viele leben immer noch im Dreck. Die türkis-grüne Bundesregierung lehnt bekanntlich die Aufnahme von Kindern aus Moria ab. Stattdessen kündigt sie Hilfe vor Ort groß an. Diese Hilfe kommt aber bei den Menschen in Not nicht an“, so Kucharowits. „Wir könnten viel mehr tun, man müsste nur wollen. Das kann doch nicht der Beitrag Österreichs sein, das früher einmal für sein humanitäres Engagement berühmt war“, zeigt sich die Abgeordnete schwer enttäuscht.

Kinder in Österreich aufnehmen

„Wir könnten die humanitäre Krise in Moria lösen und Kinder in Österreich aufnehmen. Viele Gemeinden würden gerne diese Verantwortung übernehmen und ihnen eine Zukunft bieten, aber leider ist nur die Herzlosigkeit dieses Bundeskanzlers grenzenlos. Unter dem Slogan der ‚schnellen Hilfe vor Ort‘, lehnte die Bundesregierung vergangene Woche einen SPÖ-Antrag zur Aufnahme von Kindern aus dem Flüchtlingslager ab. Jetzt stellt sich heraus, dass dieses Hilfspaket nur Teil einer Inszenierungsshow ist und die Hilfsmaßnahmen in Österreich bei den Betroffenen nicht ankommen“, so der SPÖ-Kommunalsprecher und Bürgermeister aus Trumau Andreas Kollross.

Offene Fragen über den Verbleib und die genaue Zusammensetzung der von Österreich versandten Hilfsgüter soll die parlamentarische Anfrage beantworten.

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