Frauen, Feldkich

Gewalt gegen Frauen zum Thema machen

Rebeca Kling, Brigitte Baschny, Sophia Berkmann und Doris Kling Bild: (c) Marcel Mayer

SPÖ Feldkirch startet Initiative

Natürlich kommt das auch mitten unter uns, in Feldkirch, vor. Statt schamhaftem Schweigen und Schönreden des Frauseins in der Stadt ist mehr Öffentlichkeit für Betroffene angesagt.

Eine ältere Dame hat mir erzählt, dass sie von ihrem alkoholisierten Mann so sehr mitten ins Gesicht (auf die Nase) geschlagen wurde, dass sie noch Jahrzehnte danach Atembeschwerden hat.

Wir wollen, dass geschlagene Frauen ein Thema vor Ort werden. Hier brauchen wir Frauen mehr Öffentlichkeit und bessere Netzwerke. Wir werden  Statistiken und Erfahrungsberichte der Einsatzkräfte vor Ort (Stadtpolizei, Bundespolizei) einfordern.

So wichtig die Soforthilfe vor Ort ist, das Problem der Gewalt gegen Frauen kann nicht an die Exekutive abgeschoben werden. Die Wurzeln von Abhängigkeit und Unterdrückung liegen auch in der finanziellen Unterlegenheit von Frauen. Strengere Strafen für die Täter nützen den betroffenen Frauen (und Kindern) rein gar nichts. Kein gewalttätiger Mann macht sich vor dem Zuschlagen Gedanken darüber, welche Strafe ihn erwarten kann. Konkrete Hilfe gibt es über die Frauenhelpline 0800 222 555.

Frauen mit Kindern nicht alleine lassen.

Ein Kind braucht ein Dorf um aufzuwachsen, sagt ein viel zitiertes afrikanisches Sprichwort. Dieses Dorf ist die Gesellschaft, die eine Mitverantwortung für die Jüngsten tragen muss. Alleinerzieherinnen werden aber oft mit Vorurteilen konfrontiert und ihre Fähigkeit zur erfolgreichen Erziehung bezweifelt.

Allein mit Kind oder Kindern bedeutet auch finanzielle Knappheit.  2018 haben in Feldkirch 491 Alleinerziehende mit 725 Kindern gelebt, somit 1216 Personen.

Wir wollen Investitionen in ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen und ein JA zu Gesamt- und Ganztagesschule. Diese ermöglichen Frauen erst, ihre eigene ökonomische Situation abzusichern. Damit Armut im Alter nicht überwiegend weiblich ist. Kinder dürfen nicht arm machen.