Der Bludenzer Vizebürgermeister Mario Leiter im Gespräch
Fraglos ist Bludenz eine wunderbare Bezirksstadt mit vielen, kleinen Strukturen. Gleichzeitig erfahren wir alle, wie diese sich zusehends verändern. Mit den Quartiersentwicklungsprozessen in Brunnenfeld, Radin und Bings/Stallehr lädt der Vizebürgermeister und Stadtrat für Raumplanung Mario Leiter zum gemeinsamen Gestalten zukünftiger Lebensräume ein.
Der stetige Wandel im Bereich unserer Wohn-, Bildungs- und Lebenswelten betrifft jeden auf unterschiedlichste Art und Weise?
Mario Leiter: Natürlich. Wenn ich mir Bilder ansehe, die im Bludenz meiner Kindheit aufgenommen wurden, dann staune ich selbst, wie sehr sich die räumlichen Gegebenheiten verändert haben. Dieser Wandel reicht über die raumplanerischen Inhalte hinaus: Mehr Einwohner brauchen eine adäquate Infrastruktur im Alltag, im Bildungs- und Betreuungsangebot und in der Mobilität, eine verlässliche Sicherheitspolitik und vieles mehr.
Sie haben als Vizebürgermeister und Stadtrat für Raumplanung im Juli 2019 mit dem Quartiersentwicklungsprozess für Brunnenfeld, Radin und Bings/Stallehr einen ersten mutigen Schritt in Richtung Bürgerbeteiligung begonnen.
Mario Leiter: Mir ist es wichtig, dass ich in meiner Funktion als politischer Vertreter die Zukunft nicht einfach nur verwalte, sondern in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung gestalte. Mit den laufenden Quartiersentwicklungsprozessen in Brunnenfeld, Bings und Radin, sowie dem räumlichen Entwicklungsplan für Stallehr, ist dies erstmals gewährleistet. Ein richtiger und zeitgemäßer politischer Weg, das zeigen auch die durchwegs positiven Rückmeldungen.
Kann man nach vier Monaten bereits ein erstes Resümee ziehen?
Mario Leiter: Unmittelbar nach dem Beschluss im Juli wurden Ausschreibungen und Hearings durchgeführt, um eine professionelle und objektive Projektleitung zu gewährleisten. Mit dem Team rund um Gudrun Sturn und Ernst Rainer haben wir nun erfahrene Experten an unserer Seite, die den Prozess begleiten werden. Am Mittwoch, den 11. Dezember um 14 Uhr findet im Maierhof in Brunnenfeld die Startklausur statt. Geplant sind in der Folge Stadtteilspaziergänge, die Ausarbeitung eines Fragebogens, die Einbeziehung der Volksschulkinder und vieles mehr.
Was darf man sich von einer guten Quartiersentwicklung erwarten? Gibt es klare Vorgaben oder werden diese erst ausgearbeitet?
Mario Leiter: Der Prozess ist ressortübergreifend und soll der Verkehrs- und Bildungs-, sowie Sicherheits- und Wirtschaftspolitik, der Umweltpolitik und der Demokratieförderung dienen. Moderne Stadtentwicklung muss auf ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Veränderungen Antworten finden. Mir ist es wichtig, dass wir den Menschen, die in unserer Stadt ihren Lebensmittelpunkt haben, die Möglichkeit bieten, sich einzubringen und mitzugestalten. Wie werden Flächen und Räume in unserer Bezirksstadt zukünftig genutzt und welche Funktion haben sie für die Menschen? Eine Frage, die in Zukunft politische Mandatare und Bewohner vor neue Herausforderungen stellen wird und die wir nur gemeinsam gut beantworten können.