Ab morgen arbeiten Vorarlbergs Frauen statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis.
Ab morgen arbeiten Vorarlbergs Frauen statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis. Frauen verdienen in Österreich für die gleiche Arbeit im Schnitt um 20 Prozent weniger als Männer. Vorarlberg ist dabei österreichweites Schlusslicht – hier verdienen Frauen um 27,2% weniger als Männer! Der Equal Pay Day findet in Vorarlberg daher früher als in allen anderen Bundesländern am 23. September statt. Darauf weist SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Jeannette Greiter hin.
Mutige Schritte für neues Lohngesetz
„Der Druck auf Arbeitnehmerinnen wird von Jahr zu Jahr größer. Mehr leisten, jeden Tag funktionieren – und trotzdem ist die Summe am Gehaltszettel kleiner als beim männlichen Kollegen“, sagt Greiter. Für Vorarlbergs Frauen ist diese ungerechtfertigte Unterbezahlung bittere Realität. Offen darüber reden sei dennoch ein Tabu – nach wie vor. „Wir können nicht bis 2050 warten, bis sich die Lohnschere schließt. Es braucht jetzt mutige Schritte und ein neues Lohngesetz nach dem Vorbild Islands“, so Greiter. In Island sind Unternehmen verpflichtet, die faire Bezahlung von Männern und Frauen zu dokumentieren. Bei Unterbezahlung sind Strafen fällig.
SPÖ-Plan für Lohngerechtigkeit
- Strafen bei Unterentlohnung von Frauen: Unternehmen werden aktiv in die Pflicht genommen, ihre Mitarbeiterinnen gerecht zu bezahlen. Angelehnt an das Lohn- und Sozialdumingbekämpfungsgesetz werden Verwaltungsstrafen bei Unterentlohnung verhängt.
- Effektivere Einkommensberichte: Unternehmen ab 20 MitarbeiterInnen sollen Einkommensberichte vorlegen, die auch einen verpflichtenden Maßnahmenplan enthalten.
- Unterbezahlung in einzelnen Branchen bekämpfen: Mit Pilotprojekten gemeinsam mit Arbeitgeber- wie ArbeitnehmervertreterInnen sollen neue Kriterien für Entlohnung ausgearbeitet werden. Viele Tätigkeiten gehen mit hohen Anforderungen und Verantwortung einher und werden derzeit deutlich schlechter bezahlt. Das muss sich ändern!
- Mehr Selbstbestimmung, leichtere Vereinbarkeit: Jeder soll einen Rechtsanspruch auf einen Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit und umgekehrt haben – und einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungslatz ab dem 1. Lebensjahr des Kindes.
- 50% der AMS-Mittel für Frauen: ÖVP und FPÖ haben bei jobsuchenden Frauen Geld gestrichen. Die SPÖ fordert, dass die Hälfte der AMS-Mittel wieder für Frauen verwendet werden.
- Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei